Viele Startups starten mit einer starken Vision und voller Energie. Doch während Produktideen, Marktchancen und Finanzierungsrunden im Rampenlicht stehen, wird ein entscheidender Erfolgsfaktor häufig unterschätzt: das Gründerteam selbst.
Studien zeigen, dass rund 60 % der Startups nicht an ihrem Produkt scheitern – sondern an Konflikten innerhalb des Teams. Was anfangs wie ein perfekt harmonierendes Gründerduo oder -trio beginnt, gerät oft aus dem Gleichgewicht, wenn Spannungen unter der Oberfläche wachsen und nicht rechtzeitig adressiert werden.
1. Die unterschätzten Risikofaktoren in Gründerteams
Erfolgreiche Teams basieren auf Vertrauen, klarer Kommunikation und eindeutigen Rollen. Fehlt eines dieser Elemente, entstehen Reibungen, die über Zeit eskalieren können:
- Unausgesprochene Spannungen: Konflikte werden aus Harmoniebedürfnis oder Zeitdruck nicht angesprochen.
- Rollenunklarheit: Wer entscheidet was? Wer trägt Verantwortung? Fehlende Klarheit führt zu Doppelarbeit oder Blockaden.
- Entscheidungschaos: Uneinigkeit über Strategie oder Prioritäten lähmt Fortschritt.
- Vertrauensverlust: Einmal gebrochenes Vertrauen erschwert jede weitere Zusammenarbeit.
Oft werden diese Themen ignoriert, bis sie nicht mehr zu übersehen sind – und das kann für ein Startup das Aus bedeuten.
2. Frühzeitiges Coaching als Risikominimierung
Coaching und Mediation werden häufig erst in Anspruch genommen, wenn Konflikte eskaliert sind. Dabei ist präventive Arbeit im Team einer der wirksamsten Schutzschilde gegen spätere Brüche. Coaching bedeutet nicht „Schwäche zeigen“, sondern bewusst in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens investieren.
Vorteile von frühzeitigem Teamcoaching:
- Klare Rollen- und Erwartungsdefinition
- Strukturierte Entscheidungsprozesse
- Offene Kommunikationswege für Feedback und Konflikte
- Höheres Commitment und Vertrauen untereinander
3. Kulturarbeit von Beginn an
Jedes Startup entwickelt eine Kultur – ob bewusst gestaltet oder zufällig gewachsen. Gründerteams, die sich früh über Werte, Entscheidungslogiken und Konfliktlösungsmechanismen verständigen, legen den Grundstein für nachhaltiges Wachstum.
Eine gesunde Teamkultur ist kein Luxusprojekt, sondern genauso entscheidend wie Produktentwicklung und Vertrieb.
4. Nicht auf das Feuer warten
Die meisten Gründerteams holen sich Unterstützung, wenn der Konflikt bereits eskaliert ist – und manchmal ist es dann zu spät. Frühzeitiges Coaching wirkt wie ein Rauchmelder: Es macht Spannungen sichtbar, bevor sie zum Brand werden.
Praxis-Tipp:
Planen Sie feste Teamreflexionen und Coachings genauso selbstverständlich ein wie Finanzplanungen oder Produkt-Roadmaps. Sie sparen Zeit, Nerven und oft das Unternehmen selbst.
Fazit: Erfolgreiche Startups beginnen im Team
Gründungsteams sind das Fundament jedes Startups. Ohne klare Kommunikation, Vertrauen und Konfliktlösungsstrategien entstehen Risiken, die selbst das beste Produkt nicht auffangen kann. Investitionen in Teamcoaching und Kulturarbeit sind keine Nebensache, sondern eine strategische Wachstumsmaßnahme – und für viele Startups der entscheidende Unterschied zwischen Scheitern und Skalieren.